NGORO NGORO
Zeitgleich zum Gallery Weekend Berlin wurde ein ehemaliges Industriegelände in Berlin Weißensee - eine nach der Wende geschlossene Halbleiterfabrik mit herunter gekommenem Heizkraftwerk und desolaten Industriehallen - zur spannenden Bühne einer Gruppenausstellung mit über 100 Künstlern. Auf dem Gelände hat die für das Event verantwortliche Künstlergruppe seit 5 Jahren ihre Ateliers eingerichtet. Zum Ausstellungskonzept und dem Namen der Ausstellung - eines Vulkankraters in Afrika - lasse ich die Veranstalter selbst zu Wort kommen:
"Viele solcher Reservate gibt es in Berlin nicht mehr. Große Tierwanderungen führen jährlich durch die Serengeti und durch den Einbruchkrater, große Kunsttouristen- und Künstlerströme führen jährlich in die Kunstmetropole und nun auch durch Weißensee.
Denn am Donnerstag stellen in Berlin-Weißensee zahlreiche internationale, hier beheimatete und zugezogene Künstler aus – und die Liste der 126 teilnehmenden Spezies ist ebenso eindrucksvoll wie die buntgescheckte Zahl und Varietät der Großsäuger und bedrohten Tierarten des Ngorongoro. Eine höchst vielfältige und heterogene Ausstellung mit Malerei, Skulptur, Multi Media, Installation, Film und Fotografie ist angekündigt.
Die von Christian Achenbach, Jonas Burgert, Zhivago Duncan, Andreas Golder, John Isaacs and David Nicholson initiierte Großausstellung, zu der Künstler Künstler eingeladen haben, aktiviert das Potential der internationalen Vernetzung der Künstler untereinander, jenseits der hierarchischen Strukturen des offiziellen, kommerziellen und institutionalisierten Kunstbetriebs: hier sind Elefanten, Flußpferde und Löwen der internationalen und der Berliner Kunstszene ebenso vertreten wie Gazellen, Springböcke & Flamingos und noch unentdeckte Arten des Einbruchkraters am Rande Berlins."
Ich kann rückblickend nur voller Begeisterung sagen, dass dieses Großprojekt mehr als gelungen ist - für die vielen Besucher war nicht nur die Kunstvielfalt interessant, sondern auch der "Weg das Ziel", d.h. moderne Kunst in einer verfallenen Industrielandschaft zu sehen, hatte einen besonderen Reiz und macht natürlich auch die unvergleichliche Attraktivität Berlins aus.
Klaus Weidner Mai 2015
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Charleen Stainbrook (Donnerstag, 02 Februar 2017)
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